Diese Woche war, obwohl mir die täglichen morgendlichen Kopfschmerzen und die nachmittägliche Müdigkeit ziemlich präsent sind, rückblickend eigentlich doch ganz schön bunt und nett.
Am Montag kam mein Kollege Jens angeschlagen aus dem 2-wöchigen Urlaub zurück ins Büro und rief mich am Abend an, dass er und seine Tochter positiv auf Corona getestet sind und er hörte sich mit seinem quälenden Husten wirklich gar nicht gut an. Im ersten Augenblick war ich zwar platt, weil die Vertretung nun weitergeht... Aber am Ende überwog die Freude darüber, dass meine Tests während der Woche negativ blieben. Man muss einfach immer das Positive - in diesem Fall das gute Positive - sehen.
Ich habe mich - eben wegen der Müdigkeit - am Nachmittag nicht mit anspruchsvollen Dingen beschäftigt, sondern stattdessen geschnippelt und geschnippelt und…
Dieser prall gefüllte Sack (und nicht nur der) mit Stoffresten soll nicht länger sinnlos vor sich hin dümpeln, sondern nochmal einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden…
… So wurden erst einmal unzählige Streifen und Quadrate verschiedener Größen geschnitten, damit so viel Material wie möglich „gerettet“ wird. Damit ist die 1. Etappe geschafft und seither rattert es gerade bei mir, was ich daraus machen könnte/möchte. Die Ideen sammeln sich…
Ich glaub, die fertigen Frühlings-Söckchen hab ich auch noch nicht gezeigt. Ein Paar davon ist ja bereits bei einem ganz besonders lieben Geburtstagskind angekommen. Deshalb kann ich es jetzt hier auch zeigen, ohne etwas zu verraten. Das kleinere Paar landete in der Vorratskiste.

Was ich vergessen habe, zu fotografieren, waren die Kekse, die ich für die Kollegen gebacken habe. Es ist nämlich so, dass wir uns vor Jahren mal gemeinsam mit Teambildungs-Themen befassen mussten und da hatte ich das Thema Gestaltung einer Teamsitzung herausgefischt. Und bei der Recherche hab ich gelesen, dass es immer von Vorteil ist, wenn man etwas Süßes anzubieten hat, das lockert so eine Veranstaltung optimal auf😄 Ich weiß ja nicht, wie es anderswo ist, aber „mein“ Team ist sehr empfänglich dafür. Und so hab ich mir auf die Fahne geschrieben, für diese Nettigkeiten zu sorgen. Wir arbeiten Mittwochs immer 70 Minuten länger, die wir dann am Freitag früher gehen können. Und diese Zeit wird mindestens 1x im Monat für ein gemeinsames Thema genutzt, alle anderen Mittwoche kann jeder für sich nutzen. In den letzten Wochen allerdings stand aus aktuellen Anlässen an jedem Mittwoch ein gemeinsames Thema an. Und da sind mir die Gratis-Gaben vom Büromaterial-Lieferanten leider ausgegangen und guter Rat teuer. Also selbst ist die Frau… Kekse mussten her: Walnuss mit Eierlikör-Guss, Frischkäse mit Zimt-Zucker-Kruste und Lemon-Crinkle-Keks. Was soll ich sagen, die mit Eierlikör waren als Erstes verschwunden und auch von den anderen blieben nur wenige übrig, die am Donnerstag ihre Abnehmer fanden.
Jetzt hoffe ich sehr, dass vor dem nächsten Termin noch eine größere Büromaterial-Bestellung fällig ist…
Nee, aber nicht wie bei Loriot 😄 Wobei… vor Jahren habe ich es tatsächlich geschafft und mich bei der Bestellung von Rollen für meinen Tischrechner ziemlich zu vertun. Der Vorrat reicht mindestens noch bis zu meinem Rentenbeginn in 6 Jahren. Vielleicht hätte sogar meine Nachfolgerin noch was davon, wenn man dann überhaupt noch solche Dinger benutzt???
Also außer Stoffschnippseleien und Keks-Back-Sessions war nicht so wirklich viel los, deshalb kann ich an dieser Stelle noch ein Buch vorstellen, dass ich bereits im März gelesen habe.
Im Klappentext heißt es über dieses (vom Herzallerliebsten selbst gekauftes und mir geschenktes) Buch:
„Vielleicht ist einer von uns morgen schon nicht mehr da“
Über fünfzig Jahre lang teilen sie ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er Palliativ umsorgt; und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander größer.
Kraftvoll und poetisch erzählt Helga Schubert davon, wie man in solchen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält.
Mich hat es sehr berührt mit welcher Liebe Helga Schubert, selbst schon weit über 80 Jahre, ihren schwer kranken Mann pflegt. Sie wird zwar am Morgen von einer professionellen Pflegekraft unterstützt, aber den größten Teil übernimmt sie selbst. Und doch hinterlässt ihre Geschichte nicht das Gefühl, dass es ihr eine Last ist. Weil das Paar nach wie vor in Liebe verbunden ist, gelingt es ihnen, die wenigen „guten Augenblicke“ ihres Mannes gemeinsam zu genießen. Es geht um kein schönes Thema und so spürt man auch hier an verschiedenen Stellen die Verzweiflung und den Kummer, aber ebenso Mut und Hoffnung, große Liebe & Zärtlichkeit und… Humor! Bewundernswert und tröstlich - ich bin dankbar, dass mir dieses Buch „begegnet“ ist!
Auch die Natur ist bewundernswert - besonders jetzt im Frühling! Wir waren gestern wieder hier in unserer unmittelbaren Nähe spazieren, zwar noch auf Berliner Stadtgebiet, aber dennoch ein bißchen wie auf dem Land, zwischen grasenden Pferden und Rindern und auf Wegen, die von blühenden Obstbäumen gesäumt werden, auf denen Vögel ihren fröhlichen Gesang zum Besten geben und der herrliche Duft der Blüten in der Luft liegt. Das gibt es wirklich nur jetzt im Frühling!
Und nach der Rückkehr ein gemütliches Kaffeestündchen mit Rhabarber-Baiser-Kuchen…
Was will man mehr?
So wünsche ich auch Euch jetzt einen ganz schönen Frühlings-Sonntag und eine Woche, die neben den Pflichten auch genug Raum für Genussmomente lässt - macht das Beste draus!
Herzlichst, Lene
Kreativ & froh