Nach der schönen Woche zuvor war diese Woche doch ein gewisses Kontrastprogramm. Erst einmal hat uns beide gleichzeitig eine Erkältung erwischt, aber dann gab es noch eine traurige Wahrheit zu verkraften. Wer hier schon länger liest, weiß, dass wir gerne reisen und das seit nunmehr 26 Jahren mit unserem „grünen Kameraden“,
der uns immer treu und sicher an jedes Ziel brachte. Seit einigen Jahren war es bereits schwierig, eine zuverlässige Werkstatt zu finden, die sich mit Sachverstand auch für so betagte Fahrzeuge einsetzt. Deshalb waren wir sehr dankbar, als uns mein Kollege eine Werkstatt mit einem erfahrenen Meister mit Herz für Oldtimer empfohlen hat und dort war der Herzallerliebste am Montag… Leider erfuhr er dort nichts Gutes - die beiden letzten Werkstätten haben ihre Sache offenbar ganz und gar nicht gut gemacht. Der „grüne Kamerad“ ist leider nicht mehr zu retten. Wir sind uns beide durchaus bewusst, dass der Wechsel eines fahrbaren Untersatzes für die allermeisten Menschen ein ganz normaler, rationaler Vorgang ist, wie man eben eine neue Waschmaschine, Staubsauger oder Couch kauft.
Wir beide sehen das ein bisschen anders, was natürlich auch an unserer Geschichte liegt und daran, dass dieses Auto für uns zum Familienmitglied geworden ist. Für den einen oder anderen sicher albern, aber für uns ist es eine Herzensangelegenheit und wir tun uns schwer damit, uns von ihm verabschieden zu müssen. Nichtsdestotrotz brauchen wir eben einen „neuen“ fahrbaren Untersatz. Und dazu war Jochen in den letzten Tagen intensiv bei der Recherche - zum Ergebnis demnächst hoffentlich mehr.
Was die Erkältung betrifft, ich habe mich mit einer Mischung aus Home Office, KO-(krank ohne Schein)Tag und halben Arbeitstagen über Wasser gehalten, weil ich einige Termine hatte, die sich nicht verändern ließen. Und so konnte ich am Dienstag Nachmittag auch nicht zum Geschwistertreffen am Grab unserer Eltern aus Anlass des 100. Geburtstag unserer Mutter fahren. Der Weg ans andere Ende der Stadt wäre einfach zu anstrengend gewesen.
Am Freitag erreichte mich dann Post von meiner Schwester mit diesem speziellen Kalender, den sie mir eigentlich beim Treffen mitbringen wollte, weil sie ihn doppelt hat…
Er wird mich mit seinen Gedanken & Impulsen nun täglich durchs Jahr begleiten - ich hatte mich schon darauf gefreut.
Und mein Bruder Harald, der sich viel mit Fotografie beschäftigt, hatte für jeden ein kleines Gedenk-Foto-Album von unserer Mutter zusammengestellt. Die Fotos waren uns allen nicht unbekannt, aber sie auf diese Weise zusammengestellt zu sehen, ist berührend. Das ist eine wirklich schöne Idee von ihm…
Ein klitzekleiner Einblick…
Klein-Lisa mit Mama im Park und mit ihren schönen langen Zöpfen auf der Schulbank

als junge Frau und mit ihren jüngeren Schwestern
…und das Hochzeitsfoto unserer Eltern anno Oktober 1948
(auf den Tag genau 15 Jahre später habe ich als 4. Kind das Licht der Welt erblickt)
♥️🥂♥️
Was meine derzeitigen Handarbeiten betrifft, da gibt es gerade nichts zu zeigen, weil ich die Socken für den Enkel meiner Kollegin gleich weitergegeben habe, ohne sie zu fotografieren. Das kann ich aber quasi nachholen, weil Ernie aus dem Rest der Wolle auch noch ein Paar bekommt. Ich bin schließlich fest entschlossen, erst den größten Teil meiner Wollvorräte/-reste aufzuarbeiten, bevor ich Neues bestelle, was eine echt große Herausforderung für mich ist. Die täglichen Verlockungen sind groß😉
Außer den Socken habe ich noch ein Geburtstagsprojekt am Start, welches ich noch nicht zeigen kann, weil sonst die Überraschung futsch ist. Dafür brauche ich gerade jede freie Minute, weil die Zeit sehr knapp geworden ist.
Stattdessen erzähle ich Euch einfach vom ersten Buch dieses Jahres, das ich gelesen habe…
„Der Duft von Tee und Winter“ von Hannah Luis
Das sagt der Klappentext:
Englischer Winterzauber und das verführerische Aroma der Liebe
Durch Zufall stößt Laura in einem alten Buch über indische Tees auf die Fotografie eines jungen Mannes - und damit auf die Geschichte einer unerfüllten Liebe vor langer Zeit.
Fasziniert folgt sie den Spuren, die sie zunächst zu der älteren Dame Agatha, und anschließend bis nach Kent in Südengland führen. Dort lernt sie den charmanten Joshua kennen. Er bringt ihr den winterlichen Zauber Englands mit all seinen Tee- und Backgenüssen näher, während sie gemeinsam versuchen, die Geheimnisse von Agathas Schicksal zu lüften. Und noch ehe der erste Schnee fällt, kommen Vergangenheit und Gegenwart zusammen, und Laura muss sich entscheiden, ob sie ihrem Herzen folgen will.
Aus meiner Sicht…
Die Geschichte beginnt damit, dass Laura feststellen muss, dass der gemeinsame Plan, mit ihrem Freund aus beruflichen Gründen nach Hamburg zu gehen, platzt. Denn er sieht seine Chancen eher in San Francisco und so trennen sich ihre Wege für Laura völlig unerwartet. Und in dieser Zeit findet sie in einem öffentlichen Bücherschrank das Buch, in dem die vergilbte Fotografie liegt und sogar die Adresse der Besitzerin steht. Und Agatha lebt dort noch immer. Laura kann nicht anders und klingelt bei Agatha…
Die Geschichte wird anfangs in 2 Zeitsträngen erzählt - zum einen die Gegenwart mit Laura & Agatha und zum anderen die Geschichte des jungen Mannes von der vergilbten Fotografie & Agatha in den 30er Jahren. Und es wird immer spannender zu erleben, wie Laura sich selbst in der Gegenwart neu sortiert und gleichzeitig mit Agatha in die Vergangenheit abtaucht. Dann aber hat sie die Idee, nach England zu reisen und Nachforschungen zu betreiben und wohin sie diese letztendlich führen ist sehr spannend. Mich hat diese Geschichte über Laura und Agatha sehr schnell in ihren Bann gezogen, weil ein Spannungsbogen aufgebaut wird von Lauras unerwartet chaotischer Gegenwart über Agathas verlorener Liebe in die Vergangenheit und zurück in ein englisches Herrenhaus und der Familie, der es gehört und wo sich Lauras & Agathas Leben auf schönste Weise miteinander verbindet. Mehr möchte ich gar nicht verraten.
Nun wünsche ich Euch allen, dass Ihr von Erkältungen und anderen Malessen verschont bleibt!
Habt eine schöne Woche - herzlichst, Lene