Samstag, 29. September 2012

Sonniger Samstag

Bevor unser Urlaub morgen mit der Kaffeetafel beim 95. Geburtstag meines Vaters zu Ende gehen wird, haben wir uns heute noch zu einem spontanen Ausflug  entschlossen. Wobei uns auch diesmal die Sonne letztendlich noch angenehm überrascht hat. Heute führte uns der Weg ins Umland, genauer gesagt an den Liepnitzsee. Ungefähr 3 Stündchen sind wir gewandert und ich hätte noch lange so weiter laufen können. Ein Weg führte direkt am Ufer des idyllischen Sees entlang, der rundum von Wald umgeben ist. Wir konnten gleichermaßen den Duft des Waldes und des Wassers genießen - ein wunderbares Erlebnis, dass so herrlich hineinpasst in unserem Urlaub der Entdeckungen. Aber nun seht selbst...



















Wir freuen uns schon jetzt auf den kommenden Sommer, wenn wir die eine oder andere lauschige Stelle zum Baden nutzen oder den See vom Boot aus "erobern" können. Aber ganz sicher hat der Uferweg mit Blick auf den herrlichen See auch im Winter seinen Reiz.

Nun wünsche ich Euch allen einen recht sonnigen September-Ausklang -

seid ganz herzlich gegrüßt von Lene

Mittwoch, 26. September 2012

Ein Dienstag im Norden

Dieses herrlich-sommerliche Wetter wollte einfach genutzt werden und so sind wir gestern mit Picknick-Utensilien im Korb gen Norden gestartet. Das Navi hat uns zwischendurch - zugegeben in sehr malerischer Umgebung um die Stadt Feldberg - in die Irre geführt. Auch dort hätte man gut und gerne einen wunderschönen Tag (oder natürlich auch mehr) genießen können, aber wir wollten ja weiter auf eine Insel.
Auf eine Ostsee-Insel, die wir beide noch nicht kannten, nämlich nach Rügen.
Mittags erreichten wir die Fähre, die von Stahlbrode ins Insel-Örtchen Glewitz übersetzt. Eine beschauliche Fahrt von ca. 10 Minuten.



Der Himmel war recht bedeckt, aber das hat unsere Vorfreude überhaupt nicht getrübt. Wir hatten uns das Seebad Sellin als Ziel erkoren, weil man sich dort nicht nur am Bodden, sondern an der "richtigen" Ostsee befindet. Es war aber schon irgendwie merkwürdig - man sah gar kein Meer, stattdessen war da, wo man es vermutete ein höher gelegenes lang gestrecktes Waldgebiet? Da müssen wir jetzt durch bzw. drüber und dann... erst begegnete uns dieser verheißungsvolle Wegweiser zum "SüdSTRAND"!!!


und dann dieses Rauschen - nee, nicht der Herbstwald, durch den wir gerade bergan stiegen, nee es war tatsächlich das Meer!!!




 Erstmal tiiiiief einatmen, ganz nah ran und innehalten!!! So lange hatten wir kein Meer mehr. Und als wäre es eine persönliche Einladung, war da diese Baumstamm-Strandgut-Bank...




 ... fürs Spätstück um zwei für uns 2 oder vielleicht doch lieber in größerer Runde? Jedenfalls sprach es sich recht schnell herum. Erst mal gucken, was auf der Speisekarte steht...


... Oh doch, ganz lecker - vielen Dank!!! Dann gibts auch eine kleine Flugshow für Euch.



 Und hier sehen die Möwen aus, als hätten sie sich für den Frühsport aufgestellt - mindestens Zwei-Flügel-breit Platz und mit Blick fein zur Vorturnerin :-)

 

Nach dem Picknick mit den gefiederten Freunden stand natürlich auch ein Spaziergang inclusive Steine-sammeln auf dem Programm. Davon gibt es so viele, das fällt sicher nicht auf, wenn einige fehlen.


Aber man kann nicht auf Rügen gewesen sein, ohne das Meer "von oben" gesehen zu haben. Es gehört zu einem Besuch unbedingt auch eine Wanderung entlang der Klippen dazu. Und auf diesem Bild kann man gut erkennen, dass es durchaus sonnig war.


Dies ist der offizielle Wanderweg entlang der Steilküste, allerdings gibt es unzählige kleine (und größere) Trampelpfade direkt an die Abbruchkanten. Und wie der Name schon sagt, es brechen immer wieder Stücke ab oder werden auch durch Wind und Regen abgetragen, deshalb sind die Abwege natürlich nur "auf eigene Gefahr". Allerdings sind die Blicke von dort aus zu verlockend.


 


Und mit diesem Blick haben wir uns quasi auf den Heimweg gemacht mit der herrlichen "Musik der Wellen" im Ohr und durchgepustet vom frischen Wind und dem Versprechen, dass es keinesfalls der letzte Besuch auf dieser schönen Insel gewesen sein wird.

Wir konnten zwar nicht mit dem "Rasenden Roland" heimfahren, aber es steht ja schon fest -







 Wir kommen wieder!!!

Heute war ein ganz herrlicher Spätsommer-Sonnentag und so sind wir ein zweites Mal zur Selbstpflück-Obstplantage gefahren. Wir haben uns mit unserem Lieblingsapfel "Elstar" eingedeckt. Wir mussten uns echt bremsen und haben uns gleich zwischen den Baumreihen satt gegessen. Leider war "Gellerts Butterbirne", die letzte Woche mit ihrem saftig-süßen Geschmack bei uns beiden Kindheitserinnerungen geweckt hat, inzwischen bereits abgeerntet. Aber ich habe zum Glück noch einen Vorrat vom letzten Erntetag! Wir hatten die Kamera leider vergessen, deshalb kann ich Euch von meinem neuen Strickfilz-Täschlein auch kein Foto in Action bieten, sondern nur so ganz "pur". Sie war ein ganz spontanes Urlaubsprojekt, weil mir die Wolle doch neulich ganz zufällig über den Weg gelaufen ist. Und es ging so kinderleicht - nur immer "im Kreis herum" stricken und dann ab damit ins Waschmaschinchen. Sie ist wirklich ein sehr angenehmer Begleiter!


Nun seid ganz herzlich gegrüßt von Lene



Samstag, 22. September 2012

Sonniges Thüringen - Teil 2

Während draußen gerade dunkelgraue Wolken über uns ziehen und der Wind mächtig um die Ecken pfeift, reise ich in Gedanken nochmal zurück zum sonnigen Wochenbeginn.
Nach dem Besuch der Wartburg führte der Weg uns zu einem „Rendezvous in der Mitte Deutschlands“, wie es die Stadt Erfurt auf ihrer Homepage beschreibt. Und sie haben vollkommen recht, denn die Altstadt mit ihren malerischen, sorgfältig restaurierten Häusern bereitet dem Besucher einen herzlichen Empfang.

Ganz b
esonders begeistert hat uns die Krämerbrücke, sie ist die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. 

Aber nun möchte ich Euch einfach mitnehmen auf einen kleinen Spaziergang...

... wir kommen über'n Wenigemarkt,


tauchen durch das Tor von St. Ägidien


hinein in die malerische Gasse der Krämerbrücke und in eine andere Zeit




Auf der Krämerbrücke in der Erfurter Altstadt fühlt man sich um
Jahrhunderte zurückversetzt.
Passanten drücken sich am Schaufenster der Werkstatt von Puppenmacher
Martin Gobsch die Nasen platt. Immer wieder bilden sich
Menschentrauben vor dem gedrungenen Haus auf der Krämerbrücke.
„Theatrum Mundi“ steht über dem geheimnisvollen Schaufenster
geschrieben. Noch verschließt ein Vorhang die Bühne des „mechanischen
Theaters“. Rasch werden Geldbörsen hervorgesucht und Ein-Euro-Stücke
in den Schlitz geworfen. Sogleich verschwindet der Vorhang und gibt
für einige Momente den Blick auf eine faszinierende Welt frei.

 

Untermalt von Musikklängen gehen Zwerge ihrem Handwerk nach, eine finster dreinblickende Alte lockt Schneewittchen hinterhältig mit einem rotwangigen Apfel und abseits wartet bereits der Glassarg.
Die Krämerbrücke hat ein ganz besonderes Flair. Die Auslagen der vielen kleinen Ladenlokale und Werkstätten sowie die Cafés versetzen die Besucher in die Zeit der Krämer und fliegenden Händler
des ausgehenden Mittelalters. So, wie der Mietvertrag von Martin Gosch mit der Stiftung Krämerbrücke eine Schauwerkstatt vorsieht, versucht die Stiftung in Abstimmung mit der Stadt Erfurt den ursprünglichen
Charakter des Kulturdenkmals mit seinen 32 Brückenhäusern durch eine entsprechende Nutzungen zu erhalten. Nach der Wende sah das alles noch ganz anders aus: Eine Handelskette wollte sich auf der Krämerbrücke einkaufen. Dadurch wäre der Charakter der beidseitig bebauten Brücke
in Gefahr gewesen. Die im Jahr 1996 gegründete Stiftung Krämerbrücke war die Rettung für das architektonische Kleinod. Die alten Krämerläden auf der Brücke werden heute nur an Kunsthandwerker,
Antiquitätenhändler, Galeristen und Krimskrams-Händler vermietet – möglichst aus Erfurt und dem Umland. Finanzstarke Einzelhandels-Filialisten haben keine Chance – auch bei noch so lukrativen Angeboten. 
Diese Entscheidung hat sich gelohnt: Das typische Krämerbrückenmilieu zieht jedes Jahr tausende von Touristen magisch an.

Hier die Brücke von der Wasserseite aus gesehen




 und weiter durch die Altstadt




man beachte die "Hinweis" an der Hauswand


am Dom wird gerade gebaut






Unserem Sohn und seiner Beharrlichkeit sei es gedankt, dass wir dieses tolle Erlebnis
haben konnten, waren wir doch anfangs ein wenig skeptisch bezüglich des Besuches der Stadt Erfurt. Im nachhinein können wir sagen, Erfurt hat in uns zwei begeisterte Freunde gewonnen!


Nun wünsche ich Euch schönen, hoffentlich nochmal sonnigen Sonntag!


Seid ganz herzlich gegrüßt von Lene
 

Donnerstag, 20. September 2012

Im sonnigen Thüringen...

… waren wir für 2 herrliche, erlebnisreiche Tage zu Gast bei unserem Sohn Florian, der in Weimar Urbanistik studiert. Gleichzeitig durften wir die wohl persönlichste Reiseleitung genießen, die man sich vorstellen kann.
Zuerst führte uns der Weg zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Thüringens: auf die WARTBURG hoch über der Stadt Eisenach. 

Diese Burg wurde erstmals um das Jahr 1080 als Wach- oder Wächterburg erwähnt. In der Folgezeit wurde sie immer weiter ausgebaut. Im Jahr 1203 hat der Dichter Wolfram von Eschenbach auf der Burg gelebt. Eigentliche Bewohner waren allerdings die „Ludowinger“, die über viele Jahre weite Teile Hessens und Thüringens regierten. Eine der bekanntesten Bewohnerinnen der Wartburg war „Elisabeth von Thüringen“, eine ungarische Königstochter, die schon mit 4 Jahren (im Jahr 1211) zur Erziehung auf die Burg kam und als 13-Jährige mit einem der Söhne des Landgrafenpaares Hermann und Sophie vermählt wurde. Sie war eine sehr gute Landgräfin und öffnete ihre Vorratskammern für die Armen und gründete ein Hospital, dass sie großzügig unterstützte. Sie war sehr fromm und lebte selbst asketisch. Nach dem Tod ihres Mannes, der 1227 bei einem Kreuzzug getötet wurde, vertrieb man Elisabeth mit ihren 3 Kindern von der Burg. Sie fand zunächst in Eisenach in ärmlichsten Ver- hältnissen Unterschlupf. Schließlich gründete sie in Marburg ein Hospital und Siechenhaus. Elisabeth verstarb bereits mit 24 Jahren im Jahr 1231 und wurde 4 Jahre später heilig gesprochen.
Erst im Jahr 1521 machte die Wartburg durch den Reformator Martin Luther wieder auf sich auf- merksam. Kurfürst Friedrich der Weise bot ihm Schutz an, nachdem Luther den Widerruf seiner Thesen verweigerte und in päpstliche Ächtung und unter kaiserlichen Bann geraten war. 10 Monate hat er auf der Wartburg gelebt und in dieser kurzen Zeit das neue Testament ins Deutsche übersetzt, damit jedermann es nun lesen konnte.
Zwischen den Jahren 1777 – 1815 besuchte Johann Wolfgang von Goethe die Wartburg und hat sie auch gezeichnet.
Mit dem Beginn der Renovierungsarbeiten ab dem Jahr 1838 erhielt die Burg ihr heutiges Aussehen.
Aber ich möchte hier ja keine Geschichts-Stunde abhalten. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich  bisher ausschließlich Martin Luther mit der Wartburg verbunden hatte, der dort einst Zuflucht fand und mir überhaupt keine Gedanken über die eigentlichen Bewohner der Wartburg gemacht habe. Und nun finde ich die Geschichte der „heiligen Elisabeth“ so spannend, dass ich ganz sicher hier weiterlesen werde.
Nun will ich Euch aber gern mitnehmen auf die Burg, wie wir sie bei unserem Besuch gesehen haben. Es war herrlichstes Wetter, sowohl für den Aufstieg als auch für den Blick übers weite Thüringer Land:

 Beim Aufstieg
(im Hintergrund das Burghotel)


vor dem Burgtor


erster Blick übers Land


der Wehrgang


des Wächters Blick übers Land


lauschiges Eckchen


der Burghof


mit dem mächtigen Pallas (rechts)


und dem Ritterbad


 Blick vom Turm über das Dach der Schänke hinweg


das Turmverließ - oh weh, lieber...


 verlassen wir die Burg durchs offene Tor


Soviel zur beeindruckenden Wartburg und dem Abstecher in die Zeit der Heiligen Elisabeth. Unsere kleine Thüringen-Reise geht aber noch ein wenig weiter - vielleicht schon morgen...

Ich wünsche Euch allen einen möglichst sonnigen September-Tag

&

sende ganz herzliche Grüße von Lene