An einem Sonntagnachmittag haben wir ganz spontan das Dörfchen besucht, in dem ich aufgewachsen bin. Leider fiel der geplante Spaziergang regelrecht ins Wasser, da wir völlig unbeschirmt losgezogen sind. Aber bis zur Kastanien-Allee (meinem damaligen Schulweg) sind wir gekommen. Damals war es ein von Traktoren vielbefahrener Wirtschaftsweg, den sich die Natur inzwischen offensichtlich zurück erobert hat. Denn meine damalige Grundschule gibt es nicht mehr - sie bestand aus 3 ziemlich baufälligen Baracken - schon in den 70ern recht abenteuerlich.
Das Haus, in dem wir damals wohnten, hat sich ziemlich verändert - wenn mich nicht alles täuscht, gehört es heute Architekten, die manches nach ihren Vorstellungen modernisiert haben. Aber den Zaun von damals gibt es offensichtlich noch - in dem Sommer als wir dort einzogen, hab ich ihn rot-gelb gestrichen und dabei meine Freundin Bille kennengelernt, die mit ihrer Mutter auf der anderen Seite des Hauses wohnte. In diesem August 1977 hat mein Vater auch die Kiefer in unserem Vorgarten gepflanzt, die das Haus inzwischen überragt. Ich hab mich sehr gefreut, dass sie den Bauarbeiten nicht weichen musste.
In dieser Gegend ist die Zeit in verschiedener Hinsicht irgendwann stehengeblieben, dass gilt zum Glück vor allem für die wunderschöne, nahezu unberührte Natur, aber eben auch in Hinsicht auf die Erschließung des öffentlichen Nahverkehrs. So gilt es, ein gutes Stück des Weges immer zu Fuß zurückzulegen. Das stellt jedoch keineswegs eine Zumutung, sondern ein Vergnügen dar. Aber seht doch selbst...
zunächst führt uns der Weg am malerischen "Malerwinkel" am Oberpfuhlsee in Lychen vorbei, an und auf dem sich nicht nur die Enten und Schwäne wohlfühlen
... ein Stück weiter auf der anderen Seite der Hauptstraße kann man den Nesselpfuhl erkennen. Lychen ist quasi umgeben von 6 Seen - eigentlich ist es fast eine Insel. Bei Interesse schaut doch einfach mal hier
Hier verlassen wir die seenreiche Stadt und sind ganz schnell in "einer anderen Welt" - dieses Kälbchen stellte sich fürs Bild wie ein Profi-Model
Diese stattliche Pappel ist uralt. Man kann fragen, wen man will, selbst die ältesten Dorfbewohner kennen sie nur so riesengroß - wahrscheinlich ist sie mindestens so alt wie dieses buckelige Straßenpflaster, welches noch jeden Asphaltüberzug überlebt hat.
Und mit dieser kleinen Schönheit vom Wegesrand möchte ich mich für heute von Euch verabschieden
Seid herzlichst gegrüßt von Marlene